MKL1888:Koch-Sternfeld
[910] Koch-Sternfeld, Joseph Ernst, Ritter von, Geschichtsforscher, geb. 1778 zu Mittersill im Oberpinzgau, studierte zu Salzburg und Göttingen und ward, nachdem er die Preisschrift „Versuch über Nahrung und Unterhaltung in zivilisierten Staaten“ (Münch. 1805) veröffentlicht, bei der neuen kurfürstlichen Regierung zu Salzburg als Assessor angestellt. Im Sommer 1815 an die Spitze des Statistischen Büreaus zu München mit dem Charakter eines Legationsrats berufen, gab er die „Zeitschrift für Geschichte, Geographie und Topographie von Bayern“ (Münch. 1816–17, 8 Bde.) heraus und wirkte 1816 bis 1842 als Kommissar bei der Grenzregulierung mit Österreich. Seit 1830 lebte er fast ausschließlich litterarischen Arbeiten, in den letzten Jahren zu Tittmoning, wo er 29. Juni 1866 starb. Von seinen zahlreichen Schriften sind noch zu erwähnen: „Salzburg und Berchtesgaden“ (Salzb. 1810, 2 Bde.); „Geschichte des Fürstentums Berchtesgaden“ (Münch. 1815); „Historisch-geographisches Repertorium der Staatsverwaltung Bayerns“ (das. 1815, 4 Bde.); „Die deutschen, insbesondere die bayrischen und österreichischen, Salzwerke“ (das. 1836); „Das Reich der Langobarden in Italien“ (das. 1839); „Kulturhistorische Forschungen über die Alpen“ (das. 1851–52, 2 Bde.); „Rückblick auf die Vorgeschichte von Bayern“ (das. 1853); „Die altgefeierte Dynastie des Babo von Abensberg“ (Regensb. 1857); „Das nordwestliche Bayern in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts“ (Münch. 1860); „Bayern und Tirol in kulturhistorischen Skizzen“ (das. 1861); „Die Gründung und die wichtigern geschichtlichen Momente des ehemaligen fürstlichen Reichsstifts und heutigen Fürstentums Berchtesgaden“ (das. 1861) u. a.