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MKL1888:Kodros

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kodros“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 9 (1887), Seite 911
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Kodros. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 911. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kodros (Version vom 27.07.2021)

[911] Kodros, letzter König von Athen, Sohn des Neliden Melanthos. Nach der sagenhaften Überlieferung erklärte bei einem Einfall der Dorier (1068 v. Chr.) das Orakel, die Athener würden nur dann siegen, wenn ihr König von den Feinden getötet werde. K. begab sich als Bauer verkleidet ins feindliche Lager, fing dort Streit an und ward erschlagen, worauf die Dorier, nachdem sie von dem Orakelspruch Kunde erhalten, wirklich abzogen. Unter dem Vorwand, es sei niemand würdig, K. als König zu folgen, benutzten die Eupatriden den Thronstreit seiner Söhne zur Aufhebung des Königtums. Von K.’ Söhnen ward Medon erster lebenslänglicher Archon, Neleus und Androklos führten Kolonien nach Kleinasien.