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MKL1888:Kol

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kol“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Kol“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 9 (1887), Seite 929
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Kol. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 929. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kol (Version vom 07.10.2024)

[929] Kol, Name eines Urvolkes in Vorderindien, das wahrscheinlich einst das Gangesthal bewohnte, vielleicht auch im südlichen Indien sich angesiedelt hatte und in der Bezeichnung Kolaria, die noch jetzt in verschiedenen Teilen Indiens bekannt (nach andern Kolântscha), Namen gebend für ganz Indien wurde, wie auch das Weltwort Kuli (s. d.), als Bezeichnung eines Tagelöhners, von K. abgeleitet ist. Die K. wohnen jetzt in Bengalen (1881: 871,666) und in den Zentralprovinzen (78,000). Sie zeigen sprachlich große Ähnlichkeit mit den Schan-Stämmen Hinterindiens, zerfallen in zahlreiche Stämme, beschäftigen sich wenig mit Ackerbau; in den Bergen gewinnen sie Eisen, aus den Flüssen Gold, am meisten lieben sie aber die Jagd und ein wanderndes Leben und sind unter abergläubischen Gebräuchen dem Dienst böser Geister (s. Bhuta) ergeben. Missionäre haben sich mit einigem Erfolg unter ihnen niedergelassen. Die Gesamtzahl der unter dem Namen Kolarier zusammenzufassenden Stämme kann zu 1 Mill. angenommen werden. Vgl. Dalton, Descriptive ethnology of Bengal (Kalk. 1872).