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MKL1888:Komotau

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Komotau“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Komotau“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 9 (1887), Seite 993
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Komotau. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 993. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Komotau (Version vom 21.05.2024)

[993] Komotau, Stadt im nordwestlichen Böhmen, am Fuß des Erzgebirges und am Kreuzungspunkt mehrerer Eisenbahnen (Buschtiehrader, Aussig-Teplitzer und Dux-Bodenbacher Bahn), hat ein großes Rathaus, 4 katholische und eine protest. Kirche, eine Synagoge, ein Gerichtsgebäude, (1880) 10,111 Einw., ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, eines Revierbergamtes und Hauptzollamtes, hat ein Obergymnasium, eine Lehrerbildungsanstalt und eine maschinengewerbliche Fachschule, eine Sparkasse, ein Armen-, Waisen- und Krankenhaus. Die Stadt besitzt außerdem hübsche Anlagen, eine eisenhaltige Mineralquelle und einen Alaunsee. An industriellen Etablissements sind vorhanden: eine Werkstätte der Buschtiehrader Bahn, eine Papierfabrik, Baumwollspinnerei, Färberei, Appretur, Tuchfabrik, Emailgeschirrfabrik, Glockengießerei, Dampfmühle, Spiritusbrennerei, Kaffeesurrogat-, Zündhölzchenfabrik u. Bierbrauerei; außerdem werden Bergbau (namentlich auf Braunkohlen), lebhafter Handel, Obst- (auch Kastanien-) und Gemüsebau betrieben. – K. war im 13. und 14. Jahrh. im Besitz des Deutschen Ritterordens, ward 1421 von den Hussiten erobert und zerstört, 1605 zur königlichen Stadt erhoben.