MKL1888:Kupfersulfurēte

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kupfersulfurēte“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Kupfersulfurēte“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 332
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Kupfersulfurēte. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 332. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kupfersulfur%C4%93te (Version vom 27.12.2022)

[332] Kupfersulfurēte (Schwefelkupfer), Verbindungen von Kupfer mit Schwefel. Das Kupfersulfür (Halbschwefelkupfer) Cu2S findet sich in der Natur als Kupferglanz und in den Fahlerzen und bildet mit Schwefeleisen Buntkupfererz und Kupferkies; es entsteht unter Erglühen beim Erhitzen von Kupfer mit Schwefel und wird zur Kupfervitriolbereitung aus erhitzten Kupferblechabfällen auf solche Weise dargestellt. Es ist schwarzgrau, kristallinisch, sehr weich, leicht schmelzbar, gibt beim Erhitzen an der Luft schwefelsaures Kupferoxyd und Kupferoxyd, beim Glühen mit Kupferoxyd aber schweflige Säure und Kupfer oder Kupferoxydul. Das Kupfersulfid (Einfach-Schwefelkupfer, Kupfersulfuret) CuS findet sich in der Natur als Kupferindig, wird durch Schwefelwasserstoff aus Kupferoxydsalzen gefällt und entsteht auch bei vorsichtigem Erhitzen von fein verteiltem (aus Lösungen gefälltem) Kupfer mit Schwefelblumen, bis der überschüssige Schwefel abdestilliert ist. Zur Erzielung eines schönen Präparats muß man das Erhitzen mit Schwefel mehrfach wiederholen. Das auf diese Weise erhaltene Sulfuret ist tief dunkelblau, wird unter dem Polierstahl stahlblau und gibt, mit Ölfirnis abgerieben, ein schönes Veilchenblau. Man benutzt es deshalb als Malerfarbe unter dem Namen Ölblau. Das aus Kupfervitriollösung durch Schwefelwasserstoff gefällte Sulfuret ist braunschwarz, oxydiert sich leicht beim Trocknen an der Luft, wird dabei grünlich und zerfällt beim Erhitzen in Schwefel und Kupfersulfür.