MKL1888:Lapérouse
[515] Lapérouse (spr. -ruhs’), Jean François de Galaup, Graf von, franz. Seefahrer, geb. 22. Aug. 1741 zu Guo bei Albi im Departement Tarn, unternahm 1764–78 große Seereisen, diente im Kriege gegen England 1778 mit Auszeichnung und zerstörte 1782 die englischen Ansiedelungen an der Hudsonbai. Von Ludwig XVI. mit einer Entdeckungsreise um die Welt beauftragt, verließ er Brest 1. Aug. 1785 mit zwei Fregatten, umsegelte Amerika, entdeckte an der äußersten Nordwestküste den Port des Français und landete im Februar 1787 zu Manila, von wo er seine Fahrt nach den nordöstlichen Küstenländern Asiens richtete. Er machte hier wichtige Entdeckungen zwischen den japanischen Inseln, Korea und Kamtschatka (s. Lapérousestraße) und segelte im September 1787 nach der Ostküste von Australien, um von hier aus die Inseln zwischen Neuguinea und Neuseeland zu untersuchen. Seine letzten Briefe datieren von Sydney (Februar 1788). Seitdem war er verschollen. Erfolglos ward 1791 d’Entrecasteaux von der französischen Nationalversammlung ausgesandt; erst 1827 wiesen der britische Kapitän Dillon und nach ihm Dumont d’Urville (1828) nach, daß L. bei der Insel Vanikoro gescheitert sei. Der nach den aus Kamtschatka und Sydney eingesendeten Tagebüchern Lapérouses von Milet de Mureau bearbeitete Reisebericht „Voyage autour du monde pendant les années 1785–88“ (Par. 1797, 4 Bde. mit Atlas; deutsch von Forster und Sprengel, Berl. 1799–1800, 2 Bde.) ist für die nautische Geographie noch jetzt von Interesse. Vgl. Dumont d’Urville, Voyage autour du monde et à la recherche de L. (neue Ausg. 1859; deutsch, Leipz. 1834); Dillon, Voyages aux îles de la mer du Sud en 1826–27 (1836, 2 Bde.).