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MKL1888:Larcy

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Larcy“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Larcy“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 520
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Larcy. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 520. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Larcy (Version vom 25.02.2023)

[520] Larcy (spr. -ssi), Charles Paulin Roger de Saubert, Baron de, franz. Staatsmann, geb. 20. Aug. 1805 zu Le Vigan (Gard), studierte in Paris die Rechte, trat 1827 in den Justizdienst, nahm aber nach der Julirevolution 1830 seine Entlassung und ward Advokat. 1839 in Montpellier zum Deputierten gewählt, war er mit Berryer Führer der Legitimisten und gehörte zur Deputation derselben, welche 1843 zum Grafen Chambord nach London reiste. Von 1848 bis 1851 gehörte er in der Konstituierenden und der Gesetzgebenden Versammlung zu den eifrigsten Monarchisten. Nach dem Staatsstreich Napoleons III. zog er sich ins Privatleben zurück, aus dem er erst 1871 bei den allgemeinen Wahlen wieder an die Öffentlichkeit trat. In die Nationalversammlung gewählt, übernahm er im ersten Kabinett Thiers’ das Ministerium der öffentlichen Arbeiten, das er 30. Nov. 1872 wieder niederlegte, als Thiers sich weigerte, auf die Wünsche der Monarchisten einzugehen. Er wurde darauf zum Präsidenten des legitimistischen Klubs der Straße des Réservoirs erwählt und gehörte fortan zu den eifrigsten Klerikalen und entschiedensten Feinden der Republik und Thiers’. Nach dessen Sturz übernahm er 26. Nov. 1873 im Ministerium Broglie wieder die öffentlichen Arbeiten, die er bis 16. Mai 1874 behielt. Seit 1877 Senator und einer der Führer der monarchistischen Partei, starb er 7. Nov. 1882 in Pierrelatte.