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MKL1888:Lebel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Lebel“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Lebel“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 19 (Supplement, 1892), Seite 575
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Lebel. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 19, Seite 575. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Lebel (Version vom 03.03.2024)

[575] Lebel, Nicolas, Militär, geb. 18. Aug. 1835 bei Angers, trat 1855 in die Militärschule von St.-Cyr, wurde 1863 zum Leutnant und 1869 zum Hauptmann befördert, als welcher er 1870 den Feldzug bei der Nordarmee mitmachte und längere Zeit in Deutschland interniert war. 1883 wurde er Oberstleutnant und gleichzeitig zur Leitung der Schießschule in Châlons berufen. Schon 1876 als Direktor der Schießschule bei Tours begann er Studien und Arbeiten für die Vervollkommnung der Feuerwaffen. 1883 gehörte er zu der Kommission, die mit der Beschaffung einer neuen Handfeuerwaffe für die Infanterie betraut war. Diese Kommission entschied sich für das von L. präsentierte kleinkaliberige Gewehr (fusil Lebel), an dessen Konstruktion übrigens mehrere andre Fachmänner beteiligt sind, und welches 1886 in Frankreich eingeführt wurde (näheres s. Handfeuerwaffen, Bd. 17, S. 416). 1887 erhielt L. als Oberst ein Regiment in Sedan, seiner Kränklichkeit halber mußte man ihn aber bald als Armeebeamten beschäftigen, und 1890 war er gezwungen, seinen Abschied zu nehmen. Er erhielt dann die Stelle eines Steuerempfängers in Vitré (Ille-et-Vilaine) und starb daselbst 6. Juni 1891.