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MKL1888:Lichenīn

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Lichenīn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Lichenīn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 763
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Lichenīn. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 763. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Lichen%C4%ABn (Version vom 20.04.2023)

[763] Lichenīn (Flechtenstärke, Moosstärke) C6H10O5 findet sich in vielen Flechten, auch in Algen und Moosen, aber nie in der Form von Körnchen. Man erhält es durch Auskochen von entbittertem isländischen Moos mit Wasser und Fällen der Abkochung mit Alkohol. Es ist farblos, durchscheinend, geruch- und geschmacklos, quillt in Wasser, gibt mit kochendem Wasser eine schleimige, beim Erkalten gelatinierende Lösung, ist unlöslich in Alkohol und Äther, wird durch Jod schmutzig blau gefärbt, verwandelt sich bei anhaltendem Kochen mit Wasser in einen dextrinartigen Körper und beim Kochen mit Schwefelsäure in Zucker. Bei arzneilicher Benutzung des isländischen Mooses als ernährenden Mittels ist L. der wirksame Stoff, weshalb man das Moos zu diesem Zweck mit Wasser kochen muß.