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MKL1888:Liebreich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Liebreich“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Liebreich“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 775
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Liebreich. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 775. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Liebreich (Version vom 25.11.2022)

[775] Liebreich, Oskar, Mediziner, geb.[WS 1] 14. Febr. 1839 zu Königsberg i. Pr., studierte zu Wiesbaden und Berlin Chemie, unternahm dann eine anderthalbjährige Reise nach Afrika, studierte nach seiner Rückkehr Medizin in Königsberg, Tübingen und Berlin, habilitierte sich an der dortigen Universität für Heilmittellehre und medizinische Chemie, ward Assistent am pathologischen Institut und 1872 Professor der Heilmittellehre und Direktor des pharmakologischen Instituts. Liebreichs größtes Verdienst ist die Entdeckung der schlafbringenden und schmerzstillenden Eigenschaft des Chloralhydrats (1869), auch führte er das Butylchloral und Äthylenchlorid als anästhetische Mittel und das Quecksilberformanid als Mittel gegen Syphilis ein. Er schrieb: „Das Chloralhydrat, ein neues Hypnotikum“ (3. Aufl., Berl. 1871) und mit Langgaard „Medizinisches Rezepttaschenbuch“ (das. 1884, Nachtrag 1885).


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 529
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[529]  Liebreich, 2) Richard, Augenarzt, geb. 30. Juni 1830 zu Königsberg i. Pr., studierte daselbst, in Berlin, Halle, Utrecht, war 1854–62 Assistent an Gräfes Klinik in Berlin, ließ sich 1862 in Paris als Augenarzt nieder, siedelte 1870 nach London über und wurde daselbst Augenarzt am St.-Thomas-Hospital und Lehrer der Augenheilkunde. Er konstruierte einen Augenspiegel, der allgemeine Verbreitung fand, lieferte zahlreiche Arbeiten über physiologische Optik, Akkommodations- und Refraktionsanomalien, über die Schiel- und Staroperation und gab den ersten „Atlas der Ophthalmoskopie“ (3. Aufl., Berl. 1885; auch in französischen und englischen Ausgaben) heraus. Auch schrieb er: „Ophthalmoskopische Notizen“ (Berl. 1859); „Recueil des travaux de la société médicale allemande de Paris“ (mit Laqueur, Par. 1865); „Eine neue Methode der Kataraktextraktion“ (Berl. 1872); „School life in its influence on sight and figure“ (Lond. 1877). In neuerer Zeit beschäftigte er sich auch mit Kunstfragen, besonders mit der Technik der alten Meister.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: gest.