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MKL1888:Mühlenspiel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mühlenspiel“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Mühlenspiel“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 853
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Mühlenspiel. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 853. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:M%C3%BChlenspiel (Version vom 02.04.2023)

[853] Mühlenspiel, Spiel, das von zwei Personen auf einer aus drei konzentrisch in der Mitte jeder der vier Seiten durch eine Linie durchgeschnittenen Vierecken bestehenden Figur, dergleichen sich meist auf der untern Fläche des Damenbretts befinden, gespielt wird. Jeder der Spielenden hat neun Damensteine und sucht, indem er die Steine, einen nach dem andern, entweder in die Ecken oder in die Mitte aufsetzt, eine „Mühle“ zu bekommen, d. h. drei Steine nebeneinander in Einer Linie zu erhalten. Dann zieht er seine Mühle auf und schlägt, wenn er sie wieder zuzieht, einen Stein des Gegners, der nicht in einer Mühle steht. Man sucht besonders eine Zwickmühle zu bekommen, d. h. eine solche Mühle, die auf den einander parallelen Linien steht und, wenn sie aufgezogen wird, zugleich die andere zuzieht, so daß man bei jedem Zug einen feindlichen Stein schlägt. Das Spiel hat der verloren, welcher alle Steine bis auf zwei eingebüßt hat, so daß es ihm nicht mehr möglich ist, eine Mühle zu bekommen. Hat man bloß noch drei Steine, so kann man springen, d. h. die Steine nach Willkür setzen, wohin man will. Unter Umständen kann auch der eine Spieler den andern festziehen, d. h. ihm jeden weiteren Zug versperren.