MKL1888:Macedo
[29] Macedo (spr. maßēdu), 1) José Agostinho de, Padre, portug. Dichter, geb. 11. Sept. 1761 zu Beja, trat 1778 als Mönch zu Lissabon in das Augustinerkloster da Graça, ward 1792 aus demselben ausgestoßen, durfte indessen fernerhin als weltlicher Priester fungieren und erhielt 1802 die Stelle eines Hofpredigers. 1812 zum Deputierten erwählt und 1830 zum Chronisten des Usurpators Dom Miguel ernannt, starb er 1831 in Pedrouços. Seine Hauptwerke sind die epischen Dichtungen: „Gama“ (1811; spätere vermehrte Ausgabe u. d. T.: „O Orionte“, 1814), „Newton“ (1813), „Novo Argonautica“ (1825) und das komische Heldengedicht „Os Burros“ (1812). Als Prosaschriftsteller entwickelt er Witz und derbe Satire in den „Cartas a Manoel Mendes Fogaça“ und „As pateadas“.
2) Joaquim Manoel de, namhafter brasil. Dichter und Schriftsteller, geb. 24. Juni 1820 zu São João de Itaborahy in der Provinz Rio de Janeiro, widmete sich dem Studium der Medizin, wandte sich aber schon früh der Poesie zu und lebt jetzt als Professor der brasilischen Geschichte am Kollegium Dom Pedro in Rio de Janeiro. Sein berühmtestes Werk ist: „A Nebulosa“ (1857), ein lyrisch-episches Gedicht in sechs Gesängen voll trefflicher Schilderungen der großartigen Natur Brasiliens, aber nicht ohne mancherlei Überschwenglichkeiten. Außerdem schrieb er Bühnenstücke, wie die nationale Tragödie „Cobé“ (1855), die Komödien: „O fantasma branco“ (1856), „Luxo e vaidade“ (1859) u. a., die vielen Beifall fanden, und vielgelesene Romane, als deren beste „Moreninha“ (1844, 5. Aufl. 1877), „O moço louro“ (1845, 5. Aufl. 1877), „Rosa“ (1854), „Vicentina“ (2. Aufl. 1859) und „A carteira de meu tio“ (2. Aufl. 1859) zu nennen sind.
Macedo, Miniaturmaler, s. Clovio.