MKL1888:Maine-et-Loire

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Maine-et-Loire“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Maine-et-Loire“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 118
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Maine-et-Loire. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 118. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Maine-et-Loire (Version vom 22.11.2023)

[118] Maine-et-Loire (spr. mähn-e-lŏahr), franz. Departement im Flußgebiet der Loire, nach der letztern und ihrem Nebenfluß Maine benannt, ist aus dem größten Teil der alten Provinz Anjou gebildet, grenzt im N. an die Departements Mayenne und Sarthe, im O. an Indre-et-Loire, im SO. an Vienne, im S. an Deux-Sèvres und Vendée, im W. an Niederloire und im NW. an Ille-et-Vilaine und hat einen Flächenraum von 7121 qkm (129,3 QM.). Es wird von der Loire von O. nach W. durchströmt und außerdem im N. von dem Authion, der Sarthe (mit Loir) und Mayenne (mit Oudon), die beide sich zum Fluß Maine vereinigen, im S. vom Thouet (mit der Dive), Layon und Evre (lauter Nebenflüssen der Loire) bewässert. Es ist ein größtenteils ebenes, von zahlreichen flachen Thälern durchschnittenes, höchst fruchtbares Land, von dessen Areal 487,600 Hektar auf Äcker, 90,246 auf Wiesen, 35,862 auf Weinberge, 55,500 auf Wälder kommen. Die Bevölkerung belief sich 1886 auf 527,680 Bewohner, d. h. 74 auf 1 qkm. Hauptprodukte sind Getreide, insbesondere Weizen, der im Jahresdurchschnitt 2,66 Mill. hl ergibt, und Wein (durchschnittlich 775,000 hl). Andre Produkte sind: Kartoffeln, Rüben, Hülsenfrüchte, Hanf, Flachs, Ölpflanzen, Melonen und andre Früchte, Rindvieh, Pferde, Schweine, akklimatisierte Kaschmirziegen, Schiefer (bei dessen Gewinnung ca. 3000 Arbeiter beschäftigt sind) und Steinkohlen (1886: 32,331 Ton.). Die Einwohner betreiben lebhafte Industrie in Baumwoll-, Schafwoll-, Hanf- und Leinenwaren, wofür Cholet, dann Angers die Zentralpunkte bilden, außerdem etwas Papier-, Leder- und Thonwarenindustrie. Das Departement zerfällt in die Arrondissements Angers, Baugé, Cholet, Saumur und Segré. Hauptstadt ist Angers. Vgl. Port, Dictionnaire historique, géographique et biographique de M. (Angers 1869–77).