MKL1888:Maiwurm

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Maiwurm“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 126
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Maiwurm. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 126. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Maiwurm (Version vom 26.11.2023)

[126] Maiwurm (Ölkäfer, Meloë L.), Gattung aus der Gruppe der Heteromeren und der Familie der Blasenkäfer (Vesicantia), Käfer mit dreieckigem Kopf, nierenförmigen Augen, perlschnurförmigen Fühlern, kleinem, rundlichem oder viereckigem Thorax, verkürzten, einzeln abgerundeten, klaffenden, an der Basis übereinander greifenden Flügeldecken, ohne Flügel, mit kräftigen Beinen. Die Gattung ist in der Alten Welt und an der Westküste Amerikas vertreten; die Arten sind meist dunkelblau oder schwarz, träge und kriechen im ersten Frühjahr, am zahlreichsten im Mai, im Gras und auf Wegen herum. Bei der Berührung tritt aus den Gelenken der Beine ein scharfer, blasenziehender, Kantharidin enthaltender, gelber, zäher Saft hervor. Das Weibchen legt in zolltiefe, selbstgegrabene Löcher über 1000 walzenförmige, gelbe Eier, aus welchen nach drei Wochen kleine, schwarze Larven auskriechen, die in Blüten und von diesen aus auf Bienen zu gelangen suchen. Von der Biene gelangt die Larve (Bienenlaus) in die Bienenzelle und erleidet hier eine Hypermetamorphose (s. Blasenkäfer). Der blaue M. (M. proscarabaeus L.), bis 2,5 cm lang, bläulichschwarz, violett schimmernd, am Kopf und dem hinten gerade abgeschnittenen Halsschild grubig punktiert, kommt schon im April im Gras und an Wegen vor. Der echte M. (M. variegatus s. majalis L., s. Tafel „Käfer“), bis 2,6 cm lang, schwarz, glatt, mit oben am Hinterrand meist rotgelb gesäumten Hinterleibsringeln und an der Spitze ausgerandetem letzten Fühlerglied, ist seltener.