MKL1888:Malcolm

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Malcolm“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 145
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Malcolm. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 145. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Malcolm (Version vom 29.11.2023)

[145] Malcolm (spr. mä́llkö̆m), Name mehrerer schott. Könige: 1) M. I., 942–954, erwarb 945 Cumbria von dem angelsächsischen König Edmund und wurde 954 ermordet. – 2) M. II., 1005–34, folgte seinem Vater Kenneth III., kämpfte gegen die Dänen, die er 1018 bei Cowham besiegte. – 3) M. III., 1057–1093, Sohn Duncans I., floh nach der Ermordung seines Vaters durch Macbeth nach England und erlangte die Krone 1057 mit Hilfe der Angelsachsen. Er versuchte diesen gegen die Normannen zu Hilfe zu kommen und fiel fünfmal in Northumberland ein, wurde aber besiegt und fiel 13. Nov. 1093 bei Alnwick[WS 1] im Kampf gegen Wilhelm den Roten. – 4) M. IV., Enkel und Nachfolger Davids I., 1153–63.

Malcolm (spr. mä́llkö̆m), Sir John, engl. Staatsmann und Geschichtschreiber, geb. 2. Mai 1769 zu Burnfoot bei Langholm in Schottland, trat 1782 als Kadett in ein nach Indien gehendes Regiment, wo er sich wiederholt auszeichnete und mit den wichtigsten diplomatischen Missionen betraut wurde. So brachte er 1800 ein Bündnis mit Persien gegen die Afghanen zu stande, worauf er zum Sekretär des Generalgouverneurs Marquis von Wellesley und 1802 zum Obersten ernannt wurde. Noch dreimal (1802, 1808 und 1810) ging er an den persischen Hof, um dort dem französischen Einfluß das Gegengewicht zu halten, und erhielt von dem Schah die Würde eines Chans des Reichs. 1812 nach England zurückgekehrt, ward er zum Ritter erhoben. 1816 ging er von neuem nach Indien und beteiligte sich am Kriege gegen die Marathen und Pindari mit solcher Auszeichnung, daß er zum Generalmajor und nach dem Frieden zum Zivil- und Militärgouverneur der eroberten Landschaften in Mittelindien ernannt wurde. In dieser Stellung erwarb er sich durch seine Bemühungen um Herstellung einer gesetzlichen Ordnung in jenen Landstrichen große Verdienste, wofür er nach seiner Rückkehr nach England, wo er in dem „Memoir of Central India“ (Lond. 1823, 2 Bde.) von seiner Verwaltung Rechenschaft ablegte, von den Direktoren der Ostindischen Kompanie einen ansehnlichen Jahrgehalt erhielt. Auch von 1827 bis 1831 als Gouverneur der Präsidentschaft Bombay trug er zur Hebung der ihm anvertrauten Bezirke viel bei. Nach seiner Rückkehr nach England wurde er ins Parlament gewählt und gab bei den Verhandlungen über die Erneuerung des Freibriefs der Ostindischen Kompanie unter dem Titel: „The administration of British India“ (Lond. 1832) eine aus amtlichen Papieren geschöpfte Darstellung der Verwaltungsverhältnisse in Indien heraus. Er starb 31. Mai 1833 in Windsor. Noch schrieb er: „History of Persia“ (Lond. 1815, 2 Bde.; 2. Aufl. 1828; deutsch, Leipz. 1830, 2 Bde.); „Sketch of the political history of India“ (Lond. 1811), die er darauf seiner „Political history of India from 1784 to 1823“ (das. 1826, 2 Bde.) einverleibte; „Sketch of the Sikhs“ (das. 1812); „Sketches of Persia“ (das. 1827, 2 Bde.; deutsch, Dresd. 1828). Vgl. Kaye, Life and correspondence of Sir John M. (Lond. 1856, 2 Bde.).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Alawick