MKL1888:Malmström

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Malmström“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 164165
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Malmström. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 164–165. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Malmstr%C3%B6m (Version vom 22.12.2023)

[164] Malmström, 1) Bernhard Elis, schwed. Dichter und Litterarhistoriker, geb. 1816 in der Provinz Nerike, studierte bis 1842 auf der Universität zu Upsala und begann 1843 daselbst seine Lehrthätigkeit auf dem Gebiet der Ästhetik und Litteraturgeschichte, der er bis zu seinem Tod (21. Juni 1865) ununterbrochen oblag. Als Dichter gehörte M. keiner besondern Schule an, sondern war einer der wenigen schwedischen Poeten, welche, gestützt auf tiefe klassische Bildung, in voller moderner Originalität hervorgetreten sind. Er debütierte 1838 mit dem epischen Gedicht „Ariadne“, erhielt 1840 für den Elegiencyklus „Angelica“ den großen Preis der schwedischen Akademie und wurde zehn Jahre später selbst in den Schoß derselben aufgenommen. Von seinen poetischen Erzeugnissen sind noch seine Romanzen, ein dramatischer Entwurf über Kaiser Julian, die poetische Erzählung „Fiskarflickan från Tynnelsö“ („Das Fischermädchen von Tynnelsö“) und vorzügliche lyrische Gedichte hervorzuheben. Litterarhistorisch hat sich M. durch seine trefflichen „Literaturhistoriska studier“ große Verdienste erworben, wogegen die nach seinem Tod veranstaltete Sammlung seiner Vorlesungen: „Grunddragen af svenska vitterhetens historia“ („Grundzüge der schwedischen Litteraturgeschichte“) wegen ihrer Einseitigkeit im ganzen von geringerm [165] Wert ist. Seine „Samlade skrifter“ erschienen in 8 Bänden (Örebro 1866–69).

2) Karl Gustav, schwed. Historiker, geb. 22. Nov. 1822 auf Stora Holmstrup, studierte in Upsala Philosophie, ward 1849 Dozent der vaterländischen Geschichte daselbst, 1858 Adjunkt für Geschichte und Statistik, 1863 außerordentlicher Professor in Lund, 1877 ordentlicher Professor in Upsala und 1878 Mitglied der Akademie. 1880–82 war er Unterrichtsminister und ist seitdem Reichsarchivar. Er schrieb: „Sveriges politiska historia från Carl XII. död till 1772“ (Stockh. 1855–77, 6 Bde.) und „Sveriges statskunskap i kort sammandrag“ (6. Aufl. 1880).


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 549
korrigiert
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[549]  Malmström, 3) Johan August, schwed. Maler, geb. 14. Aug. 1829 zu Vestra Ny (Ostgotland), lernte anfangs bei seinem Vater das Holzschnitzen, bildete sich auf der Akademie zu Stockholm, dann in Düsseldorf u. Paris, wo er Schüler Coutures wurde, besuchte Italien, verweilte darauf längere Zeit in Paris und wurde 1867 Professor an der Akademie zu Stockholm. Neben einigen gemütvollen Genrebildern ist sein Hauptfach die altnordische Sage und Mythologie, die er mit viel Phantasie in glänzendem Kolorit behandelt; solche Bilder sind namentlich: König Heimir und Aslaug, Ragnars Söhne bei der Nachricht vom Tod ihres Vaters, Wikinger begraben ihre Toten (diese drei schon in Düsseldorf entstanden), Ingeborg erhält die Nachricht von Hialmars Tod, wozu später unter andern Bildern noch die Bravallaschlacht kam. Er illustrierte auch Tegnérs „Frithjofssage“ u. a.