MKL1888:Manet

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Manet“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 185
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Manet. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 185. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Manet (Version vom 07.12.2023)

[185] Manet (spr. -nä́), Edouard, franz. Maler, geb. 1832 zu Paris, arbeitete kurze Zeit im Atelier Coutures, wo er jedoch nicht viel lernte, und bildete sich dann hauptsächlich auf Reisen in Deutschland und Italien durch Kopieren von Rembrandt, Tintoretto u. a. und nach Velazquez und Goya. Im Salon von 1861 trat er mit einem Guitarrespieler auf, in welchem er sein Prinzip des plattesten Naturalismus zum erstenmal zur Geltung brachte. Da sein nächstes Bild: das Frühstück im Grünen, eine Sammlung von häßlichen nackten Frauenzimmern, aus Sittlichkeitsrücksichten und wegen der rohen Mache vom Salon zurückgewiesen wurde, gründete M. 1863 den „Salon der Zurückgewiesenen“, in welchem seine Bilder zur Ausstellung gelangten. Bald fand sich eine Reihe gleichgesinnter Naturalisten, aus denen sich allmählich die Sekte der Impressionisten (s. d.) entwickelte, deren Haupt M. wurde. Erst 1877 wurde ihm der Salon wieder geöffnet. Zu den ihn am meisten charakterisierenden Bildern gehören: der tote Mann, das Kind mit dem Degen, Olympia, das spanische Ballett, die Eisenbahn, das Café-Concert, die Canotiers von Argenteuil, die Wäsche (1876), das Porträt seines Gesinnungsgenossen Zola, der gute Trunk und das Büffett in den Folies-Bergères (1882). Er starb 30. April 1883 in Paris. Vgl. Bazire, E. M. (Par. 1884).