MKL1888:Mansart

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mansart“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 201
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Mansart. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 201. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mansart (Version vom 18.12.2023)

[201] Mansart (Mansard, spr. mangssār), 1) François, franz. Architekt, geb. 1598, gest. 1666, erbaute unter anderm das Schloß Maison bei St.-Germain. Nach ihm haben die Mansardendächer den Namen erhalten (s. Dach).

2) Jules Hardouin, franz. Architekt, Neffe des vorigen, geb. 1645 zu Paris, leitete die meisten der großartigen Bauten Ludwigs XIV., der ihn später in den Adelstand erhob. Er starb als Generaldirektor der königlichen Bauten 11. Mai 1708 in Marly. Von seinen Werken sind hervorzuheben: die Schlösser zu Clugny, 1676–80 im Auftrag des Königs für die Frau v. Montespan erbaut, zu Versailles; Marly, Groß-Trianon u. a., die Pfarrkirche Notre Dame in Versailles, die Fassade des Stadthauses zu Lyon und der Invalidendom zu Paris (1675–1706), sein Hauptwerk. In allen diesen Werken gibt sich eine lebhafte und kühne Phantasie kund, welche sich ebensowohl in das Einfache wie in das Prächtige zu finden wußte. Die Fassaden seiner Bauwerke sind meist in streng klassizistischem Stil gehalten, während die Innenräume gewöhnlich mit üppiger Pracht dekoriert sind.