MKL1888:Marenzĭo

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marenzĭo“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Marenzĭo“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 229
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Luca Marenzio
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Marenzĭo. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 229. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marenz%C4%ADo (Version vom 25.12.2023)

[229] Marenzĭo, Luca, Komponist, geboren um 1550 zu Coccaglio bei Brescia, erhielt seine Ausbildung durch den Kirchenkapellmeister der letztern Stadt, Contini, trat schon 1580 mit einer zu Venedig erschienenen Sammlung von Madrigalen als Komponist an die Öffentlichkeit, weilte um dieselbe Zeit am Hof des Königs von Polen, kehrte jedoch 1581 wieder nach Italien zurück und fand in Rom, zuerst in Privatkapellen, seit 1595 aber in der päpstlichen Kapelle, einen Wirkungskreis. Er starb 22. Aug. 1599. M. ist namentlich durch seine Madrigale bekannt geworden, welche ihm den Beinamen des „più dolce cigno d’Italia“ einbrachten, hat sich jedoch auch als Kirchenkomponist glänzend bewährt. Durch die Kühnheit seiner Modulation und den freien Gebrauch der Chromatik erscheint er als Vorläufer der bald nach seinem Tod zur Herrschaft gelangten dramatischen Musik, wiewohl ein 1585 aufgeführtes, von ihm komponiertes Festspiel (intermedio): „Il combattimento d’Apolline col serpente“, noch ganz im herkömmlichen Madrigalstil gehalten ist.