MKL1888:Marmier

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marmier“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Marmier“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 269270
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Xavier Marmier
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Marmier. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 269–270. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marmier (Version vom 22.12.2023)

[269] Marmier (spr. -mjeh), Xavier, franz. Schriftsteller und Reisender, geb. 24. Juni 1809 zu Pontarlier (Doubs), besuchte das Collège zu Nozeroy, bereiste die Schweiz und Holland und begab sich dann nach Paris, wo er die „Revue germanique“ redigierte. Die als Früchte einer Reise nach Deutschland 1832 herausgegebene Übersetzung ausgewählter Parabeln Krummachers (Par. 1834) und die „Études sur Goethe“ (das. 1835) leiden an Oberflächlichkeit und Parteilichkeit. 1836–38 verweilte M. im Auftrag des Unterrichtsministeriums in Skandinavien behufs litterarischer Untersuchungen, als deren Resultate die „Histoire de la littérature en Danemark et en Suède“ (Par. 1839) erschien. Hierauf wurde M. zum Professor der ausländischen Litteratur in Rennes ernannt, dann 1846 beim Marineministerium und 1847 als Konservator der Bibliothek von Ste.-Geneviève angestellt. Seit 1870 ist er Mitglied der französischen Akademie. Seine spätern Schriften behandeln meist seine Reisen, so die „Lettres sur la Russie, la Finlande et la Pologne“ (Par. 1843, 2 Bde.; deutsch, Regensb. 1854); „Du Rhin au Nil“ (Par. 1846, 2 Bde.); „Lettres sur l’Amérique“ (1851, 2 Bde.; neue Ausg. 1881); „Lettres sur l’Adriatique et Monténégro“ (1854, 2 Bde.); „Voyage pittoresque en Allemagne“ (1858 u. 1859, 2 Tle.); „Voyage en Suisse“ (1861) u. a. Erwähnung verdienen auch seine „Esquisses poétiques“ (Par. 1830); „Les âmes en peine, contes d’un voyageur“ (1851) und die von [270] der Akademie gekrönten Novellen: „Les fiancés du Spitzberg“ (1858) und „Gazida“ (1860); ferner die „Mémoires d’un orphelin“ (1864); „Histoire d’un pauvre musicien“ (1866); „Cimarosa“ (1867); „Les drames du cœur“ (1868) u. a. Überdies hat M. mancherlei, besonders Volkspoesie, übersetzt („Chants populaires du Nord“, 1842 und 1882; „Nouvelles allemands“, 1847; „Au bord de la Néva, contes russes“, 1856, u. a.).