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MKL1888:Marsigli

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marsigli“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Marsigli“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 292
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Marsigli. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 292. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marsigli (Version vom 17.01.2024)

[292] Marsigli (spr. -ssillji), Luigi Ferdinando, Graf von, ital. Gelehrter, geb. 10. Juli 1658 zu Bologna, trat 1681 in österreichische Kriegsdienste, fiel 1682 bei Raab in türkische Gefangenschaft, ward aber schon im folgenden Jahr ausgewechselt und zum Obersten ernannt und wiederholt zu diplomatischen Missionen gebraucht. Während des spanischen Erbfolgekriegs übergab er 1703 als Unterkommandant von Altbreisach diese Festung dem Herzog von Bourgogne fast ohne Schwertstreich, weshalb er durch ein Kriegsgericht seiner Würden entsetzt wurde. Er bereiste hierauf zu naturwissenschaftlichen Untersuchungen die Schweiz, England und Südfrankreich, hielt sich dann meist in Bologna auf und starb daselbst 1. Nov. 1730. Seine Hauptschriften sind: „Histoire physique de la mer“ (Vened. 1711; franz., Amsterd. 1725) und „Danubius Pannonicomysicus etc.“ (Haag 1726, 6 Bde. mit 288 Kupfern).