MKL1888:Martyrologĭum

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Martyrologĭum“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Martyrologĭum“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 301
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Martyrologium
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Martyrologĭum. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 301. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Martyrolog%C4%ADum (Version vom 19.01.2024)

[301] Martyrologĭum (Calendarium sanctorum, Menologium, Analogium, Synaxarium), Verzeichnis der Märtyrer und andrer Heiligen, meist mit Angabe ihrer Lebensumstände und ihrer Todesart. Schon dem Hieronymus schreibt man ein M. zu, doch ist das unter seinem Namen vorhandene Fragment spätern Ursprungs. Das Mittelalter sah seit den Zeiten Karls d. Gr. eine Reihe von Martyrologien entstehen, auch für einzelne Länder und Orden; besonders geschätzt war das um 804 verfaßte M. Gellonense. Weite Verbreitung fand das M. Bedas; im 9. Jahrh. entstanden in Gallien zahlreiche Martyrologien, wie von Hrabanus Maurus (um 845), Ado von Vienne (859–874) und Notker Balbulus (Stammler). Papst Sixtus V. ließ 1586 durch Baronius ein M. universale, die Märtyrer und Heiligen aller Länder und Zeiten umfassend, anfertigen; in vermehrter Auflage erschien es von Heribert Rosweid (Antwerp. 1613). Die einzelnen Martyrologien werden aufgezählt von Potthast in der „Bibliotheca historica medii aevi“ (Berl. 1862). S. Heilige.