MKL1888:Mentāna

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mentāna“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 483
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Mentāna. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 483. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ment%C4%81na (Version vom 19.01.2023)

[483] Mentāna, Dorf in der ital. Provinz Rom, bei Tivoli, mit Kastell und (1881) 966 Einw., im Altertum als Nomentum durch eine gute Weinsorte bekannt, in der neuesten Zeit berühmt geworden durch die Niederlage, welche Garibaldi 3. Nov. 1867 daselbst erlitt. Da derselbe bis Monterotondo vorgedrungen war, aber einen Angriff auf Rom nicht wagen konnte, gab er auf die Kunde von der Landung der Franzosen in Civitavecchia und dem Überschreiten der Grenze des Kirchenstaats durch die italienische Armee sein Unternehmen auf, wurde aber, 4000 Mann stark, auf dem Abzug nach den neapolitanischen Gebirgen bei M. von den päpstlichen Truppen, 3000 Mann unter General Kanzler, welchen die französische Brigade Polhés als Reserve folgte, 3. Nov. angegriffen. Die Garibaldiner hielten tapfer stand, und es entwickelte sich ein hartnäckiges, blutiges Gefecht. Aber als selbst die päpstlichen Zuaven die feindliche Stellung nicht erstürmen konnten, griffen nach 2½stündigem Kampf die Franzosen ein und warfen die Freischaren, welche am andern Morgen auch M. übergaben. 1000 Freischärler waren gefallen, 1400 wurden gefangen genommen, der Rest auf dem weitern Rückzug von den Italienern entwaffnet. 1877 ward zu Ehren der Garibaldiner ein großes Denkmal bei M. enthüllt.