MKL1888:Methylēnblau

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Methylēnblau“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 18 (Supplement, 1891), Seite 616
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Methylēnblau. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 616. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Methyl%C4%93nblau (Version vom 06.01.2023)

[616] Methylēnblau C16H18N3SCl, das Chlorhydrat oder das Zinkchloriddoppelsalz des Tetramethylthionins, entsteht bei Oxydation eines Gemenges von salzsaurem Amidodimethylanilin und Schwefelwasserstoff oder bei Behandlung des aus Amidodimethylanilin erhaltenen Oxydationsprodukts mit Schwefelwasserstoff, ferner bei Behandlung einer Lösung von Nitrosodimethylanilin in konzentrierter Schwefelsäure mit Schwefelzink und Oxydation der hierbei entstandenen Leukobase des Methylenblaus. Dunkelgrünes oder rotbraunes, bronzeglänzendes Pulver, gibt mit Wasser leicht eine blaue Lösung, ist in Alkohol weniger leicht löslich und wird durch Reduktionsmittel entfärbt, doch kann die entstandene Leukobase wieder zu M. oxydiert werden. M. ist das solideste Baumwollenblau, auf Seide und Wolle sind die Farben weniger echt. Innerlich oder bei subkutaner Anwendung erwies sich M. von außerordentlich schmerzstillender Wirkung bei allen neuritischen Prozessen und bei rheumatischen Affektionen der Muskeln, Gelenke und Sehnenscheiden ohne schädliche Nebenwirkung.