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MKL1888:Monokotyledōnen

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Monokotyledōnen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 753
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Monokotyledōnen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 753. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Monokotyled%C5%8Dnen (Version vom 20.01.2023)

[753] Monokotyledōnen (Monokotylen, Spitzkeimer, einsamenlappige Pflanzen), Klasse des Pflanzenreichs, im Gegensatz zu den Dikotyledonen diejenigen Angiospermen umfassend, deren Keimling nur einen einzigen Samenlappen (Kotyledon) besitzt, welcher als ein scheidenartiges, nach oben spitzes Gebilde das Knöspchen umfaßt, daher Reichenbach die M. Akroblasten nannte. Außerdem unterscheiden sie sich von den Dikotyledonen in folgenden Merkmalen. Der Stengel verlängert sich rückwärts in der Regel nicht in eine Pfahlwurzel, sondern ist an seinem im Boden befindlichen Teil nur mit Nebenwurzeln versehen, endigt unten häufig als eine Zwiebel oder Knolle und ist meist einfach oder hat nur wenig Neigung zur Zweigbildung. Die Blätter sind meist wechselständig, am Grund fast immer scheidig und stengelumfassend, meistens ungeteilt und mit parallelen oder bogenförmig laufenden Nerven versehen. Auf dem Querschnitt des Stengels stehen die geschlossenen Gefäßbündel nicht in einem Kreis, wie bei den Dikotyledonen, sondern unregelmäßig zerstreut; der Stengel ist daher auch eines peripherisch fortschreitenden, dauernden Dickenwachstums unter Bildung eines Holzkörpers mit konzentrischen Jahresringen nicht fähig (vgl. Stamm), worauf Endlichers Bezeichnung der M. als Endogenen (Endogenae) sich bezieht. Daher tritt auch die eigentliche Baumform hier nur in sehr wenigen Fällen auf. Die Blüten zeigen in der Zahl der Glieder ihrer Blattkreise vorherrschend die Dreizahl. Wo die Blütenhülle nicht fehlt, ist sie meistens als Perigon entwickelt, selten in Kelch und Blumenkrone differenziert. Die Samen sind meist mit Endosperm versehen. Die M. zerfallen in die Ordnungen Helobiae, Spadiciflorae, Glumiflorae, Enantioblastae, Liliiflorae, Scitamineae und Gynandrae.