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MKL1888:Mopla

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mopla“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Mopla“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 792
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Mopla. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 792. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mopla (Version vom 15.12.2024)

[792] Mopla (richtiger Mappilla), die mohammedan. Bewohner der Malabarküste von Britisch-Indien, ein ursprünglich drawidischer Volksstamm, der durch Vermischung mit arabischen Kaufleuten und Ansiedlern, die seit dem 9. Jahrh. hierher kamen, stark beeinflußt wurde. In der Präsidentschaft Madras zählte man 1881: 722,896. Ihnen hat man auch die an der Ostküste lebenden Labbai (515,440) hinzuzurechnen. Sie sind kräftig und wohlgebaut und werden von keinem der indischen Stämme an Kühnheit, Ausdauer und Fleiß übertroffen. In den Städten der Malabarküste haben sie den Handel in den Händen. Glauben sie sich als Pachter von den Eigentümern (Hindu) des Landes zu arg bedrückt, so weihen sich zuweilen in ganzen Gesellschaften die Männer dem Tod, nachdem sie mordeten, was ihnen in den Weg kam. Mehrfach mußte Militär gegen sie aufgeboten werden.