MKL1888:Nordmann

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Nordmann“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 224
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Nordmann. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 224. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Nordmann (Version vom 15.01.2023)

[224] Nordmann, Johannes (mit seinem Familiennamen ursprünglich Rumpelmaier), Schriftsteller, geb. 13. März 1820 zu Landersdorf bei Krems in Niederösterreich, studierte zu Wien und verweilte dann längere Zeit in Dresden und in Leipzig, wo er „Gedichte“ (Leipz. 1847) und den Roman „Aurelie“ (das. 1847, 2 Bde.) herausgab, nachdem ein „Novellenbuch“ (Wien 1846, 2 Bde.; neue Ausg. 1866) schon zuvor von ihm erschienen war. Nach Ausbruch der Revolution von 1848 nach Wien zurückgekehrt, ward er hier Mitglied der akademischen Legion, veröffentlichte auf Grund der Papiere eines aufgehobenen Klosters das Werk „Die Liguorianer, ihre Konstitution und Korrespondenz“ (Wien 1849) und war dann meist als Redakteur und Journalist, besonders am „Wanderer“, seit 1869 an der „Neuen Freien Presse“ und (1873–79) zugleich an der „Neuen Illustrierten Zeitung“ thätig. Als langjähriger Präsident des Wiener Schriftstellervereins Concordia leitete er 1881 den litterarischen Kongreß in Wien. Er starb 20. Aug. 1887. Von ihm erschienen noch: „Zwei Frauen“, Roman (Wien 1850); „Carrara“, historischer Roman (anonym, Leipz. 1851, 2 Bde.); „Ein Marschall von Frankreich“, Tragödie (Wien 1857); die Romane: „Frühlingsnächte in Salamanca“ (Leipz. 1857, 3. Aufl. 1880) und „Ein Wiener Bürger“ (Wien 1860, 2. Aufl. 1882). Später folgten: „Meine Sonntage“, Wanderbuch (Wien 1868, 2. Aufl. 1880); „Wiener Stadtgeschichten“ (das. 1869); „Der zerbrochene Spiegel“, Weihnachtsgeschichte (das. 1870); die epische Dichtung „Eine Römerfahrt“ (das. 1875–77, 2 Tle.) und das Wanderbuch „Unterwegs“ (das. 1884). Der vollen Entwickelung seiner poetischen Natur war die Ungunst der Zeit und Verhältnisse hinderlich. Daher kommt es, daß in seinen besten Schöpfungen das Schöne neben dem Schroffen hergeht und nur das Ganze der Werke die Harmonie zum Ausklang bringt.