MKL1888:Olýnthos

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Olýnthos“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 387
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Olýnthos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 387. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ol%C3%BDnthos (Version vom 14.04.2023)

[387] Olýnthos, die bedeutendste griech. Kolonie an der Südküste Makedoniens, am Toronäischen Meerbusen, zwischen den Halbinseln Pallene und Sithonia, ward 480 v. Chr. von Xerxes erobert und darauf mit Chalkidiern aus Torone bevölkert. Zur Zeit des Peloponnesischen Kriegs durch die Einwanderung vieler Bewohner der kleinern Seestädte von Chalkidike wesentlich vergrößert, behauptete O. seine Selbständigkeit gegen Athener und Makedonier und stiftete einen Bund der benachbarten Städte unter seiner Hegemonie. Deshalb wurde es 382 von Sparta, das die Auflösung des Bundes verlangte, angegriffen und 379 zur Unterwerfung gezwungen. Bald darauf wurde ihr Gebiet von Philipp von Makedonien durch den Besitz von Anthemus und Potidäa verstärkt. Als aber der genannte König zur Gründung einer Seemacht alle griechischen Seestädte an der thrakisch-makedonischen Küste, darunter auch O., sich unterwerfen wollte, kam es zwischen ihm und den Olynthiern zum Kampf; letztere wurden in zwei Schlachten besiegt und die Stadt schließlich, da die Athener, trotzdem daß Demosthenes zu gunsten von O. die sogen. Olynthischen Reden hielt, mit der erbetenen Hilfe zögerten, 348 von Philipp erobert und von Grund aus zerstört.