Zum Inhalt springen

MKL1888:Olympĭas

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Olympĭas“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Olympĭas“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 386
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Olympĭas. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 386. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Olymp%C4%ADas (Version vom 14.04.2023)

[386] Olympĭas, Tochter des Epirotenkönigs Neoptolemos aus dem Geschlecht des Achilleus, seit 357 v. Chr. Gemahlin des Königs Philipp von Makedonien, 356 Mutter Alexanders d. Gr., verband mit Schönheit und Verstand einen herrschsüchtigen Charakter. Als infolge eingetretener Mißverhältnisse Philipp sich von ihr getrennt und Kleopatra, des Attalos Nichte, zu seiner Gemahlin erhoben hatte, hetzte sie ihren Sohn gegen Philipp auf, trug zur Ermordung ihres frühern Gemahls 336 bei, ehrte das Andenken des Mörders und rächte sich grausam an der Kleopatra. Als Alexander nach Asien zog, bekämpfte sie den Reichsverweser Antipatros. Nach Alexanders Tod entfloh sie zwar nach Epirus, kehrte aber 319 zurück, um die Vormundschaft über ihren Enkel zu übernehmen, und opferte mehrere Mitglieder der königlichen Familie, wie den Stiefbruder und Nachfolger Alexanders, Arrhidäos, nebst seiner Gemahlin Eurydike, und andre vornehme Makedonier ihrer Rache. Kassandros, vom Volk zu Hilfe gerufen, schloß sie in Pydna ein und ließ sie, als sie sich, durch Hunger bezwungen, endlich ergab, 315 ermorden.