MKL1888:Osterinsel

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Osterinsel“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 478
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Osterinsel. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 478. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Osterinsel (Version vom 08.04.2022)

[478] Osterinsel (Waihu, Rapanui), Insel in Ozeanien, östlich vom Archipel der Tuamotuinseln, 118 qkm (2,14 QM.) groß, mit nur einem einzigen Landungsplatz (Cookshafen), im Innern gebirgig, mit vielen erloschenen Kratern (bis zu 600 m Höhe). Hauptprodukte sind: Pisang, Bataten, Zuckerrohr etc. Die Einwohner sind durch gewaltsame Entführung nach den Guanolagern von Peru, durch Auswanderung nach den Gambierinseln und nach Tahiti sowie durch die Folgen der herrschenden Polyandrie 1860–82 von 3000 Seelen auf 150 zusammengeschmolzen. Roggeveen entdeckte die Insel am Ostertag 1722 (daher der Name). Chilenische Missionäre landeten daselbst 1863. Merkwürdig sind die zahlreichen grob gearbeiteten Steinmonumente. 1882 wurde die Insel von dem deutschen Kriegsschiff Hyäne besucht; über die Resultate der damals angestellten Forschungen vgl. Geiseler, Die O., eine Stätte prähistorische Kultur in der Südsee (Berl. 1883).