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MKL1888:Pānin

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Pānin“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Pānin“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 652
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Pānin. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 652. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:P%C4%81nin (Version vom 26.01.2023)

[652] Pānin, Nikita Iwanowitsch, Graf von, russ. Staatsminister, geb. 26. Sept. 1718, trat jung in ein Garderegiment, ward bei der Thronbesteigung der Kaiserin Elisabeth zum Kammerherrn ernannt, als bevollmächtigter Minister 1747 nach Kopenhagen, 1749 nach Stockholm gesandt und erhielt nach seiner Rückkehr 1760 die Gouverneursstelle beim Großfürsten Paul Petrowitsch. Von Peter III. ward er 1762 zum Geheimrat befördert, nahm nichtsdestoweniger an der Verschwörung teil, welche jenen stürzte, wurde dann von der Kaiserin Katharina in den dirigierenden Senat, 1763 in den Geheimen Kabinettsrat berufen und zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt, während ihm zugleich die oberste Leitung der Erziehung des Großfürsten blieb. Er galt als Hauptstütze des preußischen Systems im russischen Kabinett. 1767 in den Grafenstand erhoben, starb er 20. März 1783. Sein Bruder Peter Iwanowitsch, Graf von P., russ. General, geb. 1721, focht mit Auszeichnung im Siebenjährigen und im Türkenkrieg von 1770, erstürmte Bender (26. Sept.), unterdrückte 1773–75 den Aufstand Pugatschews; starb 26. April 1789 in Moskau als General en chef. Dessen Sohn Nikita Petrowitsch, Graf von P., war längere Zeit russischer Botschafter in Berlin, dann Reichsvizekanzler; starb 1837 in Moskau. Dessen Sohn Viktor Nikititsch, Graf von P., geb. 1800, war einige Zeit Geschäftsträger in Athen, dann Staatssekretär, 1840–61 Justizminister, trat hierauf an die Spitze des behufs der Redaktion des Gesetzes über Aufhebung der Leibeigenschaft berufenen Komitees, wurde im März 1864 Generaldirektor der kaiserlichen Kanzlei für Gesetzgebungsangelegenheiten, nahm 1867 seinen Abschied und starb 24. April 1874 in Nizza.