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MKL1888:Pagenstecher

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Pagenstecher“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Pagenstecher“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 608
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Pagenstecher. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 608. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Pagenstecher (Version vom 08.09.2021)

[608] Pagenstecher, 1) Heinrich Alexander, Zoolog, geb. 18. März 1825 zu Elberfeld, studierte seit 1842 in Göttingen, Heidelberg, Berlin und Paris Medizin und praktizierte 1848 und 1849 in Obersalzbrunn, dann in Barmen als Arzt. 1856 habilitierte er sich als Privatdozent in der medizinischen Fakultät zu Heidelberg, speziell für Geburtshilfe, entsagte aber dieser Disziplin infolge einer Verletzung der linken Hand, widmete sich zootomischen Studien, wurde nach Bronns Tod 1862 dessen Nachfolger und 1882 Direktor des naturhistorischen Museums in Hamburg. Seine wissenschaftlichen Arbeiten bezogen sich auf die verschiedensten Teile der Tierwelt, vorzugsweise auf parasitische Würmer und Milben, niedere Seetiere (mit Leuckart), Perlenbildung etc. Er schrieb: „Beiträge zur Anatomie der Milben“ (Leipz. 1860 u. 1861, 2 Hefte); „Die Trichinen“ (das. 1865); „Die Insel Mallorca“ (das. 1867); „Allgemeine Zoologie“ (Berl. 1875–81, 4 Bde.) u. a.

2) Alexander, Augenarzt, geb. 21. April 1828, studierte seit 1846 in Gießen, Heidelberg und Würzburg und bildete sich dann in Paris, London und namentlich in Berlin unter Gräfe in der Augenheilkunde aus. Er gründete 1857 in Wiesbaden eine Augenheilanstalt, welche bald von Patienten aus allen Gegenden der Welt sowie des Studiums halber auch von Ärzten besucht wurde. Die von Arnold, P. und Sämisch herausgegebenen „Klinischen Beobachtungen aus der Augenheilanstalt zu Wiesbaden“ bekunden im Verein mit andern Veröffentlichungen die ungemein lebhafte Thätigkeit in der Anstalt. P. beschäftigte sich vorzugsweise mit Erörterung der Lehre von der sympathischen Entzündung des Auges, mit der Frage über die Anzeichen zur Ausschälung des Augapfels sowie mit der Lehre vom sogen. grünen Star, namentlich auch mit der Extraktion der Linse, für deren operative Entfernung zugleich mit der Linsenkapsel er selbst eine besondere Befähigung zeigte. Er starb 31. Dez. 1879.