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MKL1888:Passow

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Passow“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Passow“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 765
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Passow. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 765. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Passow (Version vom 17.10.2024)

[765] Passow, Franz, namhafter Philolog, geb. 20. Sept. 1786 zu Ludwigslust in Mecklenburg, vorgebildet zu Gotha, studierte seit 1804 in Leipzig erst Theologie, dann, namentlich von G. Hermann angeregt, Philologie, ward 1807 Professor am Gymnasium zu Weimar, 1810 zweiter Direktor am Conradinum zu Jenkau bei Danzig, 1815 Professor der Altertumswissenschaft an der Universität zu Breslau, 1829 zugleich Direktor des akademischen Kunstmuseums und starb dort 11. März 1833. Sein Hauptwerk ist das „Handwörterbuch der griechischen Sprache“ (ursprünglich Bearbeitung von Schneiders Wörterbuch, Leipz. 1819–1824; 5. Aufl. von Rost, Palm u. a., 1841–57), dem die Schrift „Über Zweck, Anlage und Ergänzung praktischer Wörterbücher“ (das. 1812) vorausgegangen war. Sonst edierte er: „Die Küsse des Johannes Sekundus“ (lat. u. deutsch, Leipz. 1807), Persius (Bd. 1, das. 1809), Musäos (griech. u. deutsch, das. 1810), Longos (griech. u. deutsch, das. 1811), Tacitus’ „Germania“ (Bresl. 1817), „Corpus scriptorum eroticorum“ (Parthenios und Xenophon Ephesios enthaltend, Leipz. 1824–33, 2 Bde.), „Dionysii orbis terrarum descriptio“ (das. 1825), „Nonni Panop. metaphrasis“ (das. 1834), schrieb: „Grundzüge der griechischen und römischen Litteratur- und Kunstgeschichte“ (Berl. 1816, 2. Aufl. 1829), „Die Lehre vom Zeitmaß der griechischen Sprache“ (Leipz. 1820, 2. Aufl. 1827) und gab mit Jachmann das „Archiv deutscher Nationalbildung“ (Berl. 1812), mit K. Schneider das „Museum criticum Vratislaviense“ (Tl. 1, 1829) heraus. In der Breslauer Turnfehde wurde er durch sein „Turnziel, Turnfreunden und Turnfeinden“ (Bresl. 1818) der Vorkämpfer des Turnens. Seine kleinern Arbeiten wurden gesammelt als „Opuscula academica“ (von Bach, Leipz. 1835) und als „Vermischte Schriften“ (von seinem Sohn W. A. P., das. 1843). Vgl. Wachler, Passows Leben und Briefe (Bresl. 1839); Ritschl, Kleine philosophische Schriften (Bd. 5). – Sein Sohn Wilhelm Arthur P., geb. 20. März 1814 zu Jenkau bei Danzig, zuletzt Gymnasialdirektor in Thorn, gest. 4. Aug. 1864 in Streitberg, hat eine Anzahl ästhetisch-kritischer und litterarhistorischer Arbeiten veröffentlicht.