MKL1888:Peirithŏos

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Peirithŏos“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 807
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Peirithŏos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 807. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Peirith%C5%8Fos (Version vom 14.01.2023)

[807] Peirithŏos, im griech. Mythus Sohn des Zeus und der Dia, der Gemahlin des Ixion, König der Lapithen in Thessalien. Bei der Feier seiner Vermählung mit Hippodameia oder Deidameia, einer Tochter des Lapithen Atrax, entspann sich der berühmte Kampf zwischen den Kentauren und Lapithen am Fuß des Pelion, in welchem die erstern unterlagen. Von Wein berauscht, hatte Eurytion den Streit veranlaßt, indem er der Hippodameia Gewalt anthun wollte. Nach andern veranlaßte Ares den Kampf, weil er allein von den Göttern nicht zum Fest eingeladen worden. Der Kampf ward öfters von Künstlern zum Gegenstand der Darstellung gewählt, so im westlichen Giebel des Zeustempels von Olympia, am Westfries des Theseion in Athen, am Apollotempel zu Phigalia und an den Metopen des Parthenon zu Athen. Spätern Ursprungs scheint die Sage von des P. und Theseus (s. d.) Freundschaft zu sein. Letzterer focht bei des P. Vermählungsfest mit gegen die Kentauren, wofür ihm der Freund bei der Entführung der Helena aus Sparta behilflich war. Später begleitete ihn Theseus in die Unterwelt, um ihn bei der beabsichtigten Entführung der Persephone beizustehen. Als sich aber die Verwegenen hier ermüdet niedersetzten, fühlten sie sich angefesselt und vermochten nicht wieder aufzustehen (so war es von Polygnot in der Lesche zu Delphi dargestellt). Herakles, als er den Kerberos aus der Unterwelt heraufholte, wollte sie befreien; doch gelang ihm dies bei P. nur auf Kosten von dessen Hinterbacken. P. hatte mit Theseus zu Athen ein Heroon. Vgl. Roßbach, P. und Theseus (Tübing. 1852); Petersen (in der „Archäologischen Zeitung“, Bd. 24, S. 258).