MKL1888:Permĭer

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Permĭer“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Permĭer“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 856
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Komi (Volk)
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Permĭer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 856. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Perm%C4%ADer (Version vom 19.05.2023)

[856] Permĭer (Permjäken, auch Bjarmier), finn. Volksstamm in den russischen Gouvernements Perm und Wjatka, im Flußgebiet der obern Kama, dem altberühmte Bjarmaland der skandinavischen Wikingsfahrer, bildet mit den Syrjänen und Wotjäken die permische Gruppe der finnischen Völker. Der erste christliche Missionär unter ihnen war der heil. Stephanus, der hier 1375–96 wirkte. Schon im 11. Jahrh. tributpflichtig, verloren die P. immer mehr ihre Selbständigkeit, bis Zar Johann ihren letzten Fürsten, Matthäus, 1505 absetzen ließ. Sie selbst nennen sich Komimort („an der Kama wohnendes Volk“) und zählen gegenwärtig etwa noch 67,000 Köpfe, davon ca. 59,000 im Gouvernement Perm, die übrigen in Wjatka. Sie sind stark in der Russifizierung begriffen, treiben Jagd, Fischerei, etwas Ackerbau und bekennen sich zur griechischen Kirche. Ihre Sprache wurde behandelt von Rogow (Grammatik, Petersb. 1860; Wörterbuch 1869).