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MKL1888:Phönix

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Phönix“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Phönix“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 56
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Wiktionary: Phönix
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Phönix. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 5–6. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ph%C3%B6nix (Version vom 30.05.2023)

[5] Phönix, fabelhafter heiliger Vogel der alten Ägypter, von adlerähnlicher Gestalt und purpur- und goldfarbigem Gefieder, über welchen im Altertum verschiedene Sagen umliefen, wovon die bekannteste folgende ist: er verbrannte sich alle 500 Jahre in seinem aus Gewürzen bereiteten Nest, ging aber verjüngt aus seiner Asche wieder hervor und trug, herangewachsen, die Reste seines alten Körpers, in Myrrhen eingeschlossen, nach Heliopolis in Ägypten. In den hieroglyphischen Schriften scheint er Benu zu heißen und eher einem Reiher (der Ardea cinerea) zu gleichen. Der Mythus ist wohl Symbol einer bestimmten astronomischen Periode, nach Seyffarth des Durchgangs des Merkur durch die Sonne nach dem Frühlingsäquinoktium (vgl. Grässe, Beiträge zur Erklärung der Sagen des Mittelalters, Dresd. 1850). Später kam der P. als Symbol ewiger Verjüngung auch in den christlichen Sagenkreis und ward ein Emblem des byzantinischen Reichs. In der Sprache der Alchimisten war P. eine der vielen Bezeichnungen für den Stein der Weisen. Vgl. Cassel, Der P. und seine Ära (Berl. 1879).

[Hier folgt in der Vorlage das Stichwort Phoenix.]

[6] Phönix, 1) mythischer Ahn des Volkes der Phöniker, Sohn des Agenor, Bruder der Europa, ward ausgeschickt, um die entführte Europa zu suchen, und blieb, da er sie nicht fand, in Afrika, wo er einem Volk den Namen Phöniker gab.

2) Sohn des Amyntor und der Kleobule oder Hippodameia, floh, von seinem Vater aus Eifersucht vertrieben, zu Peleus und ward von diesem zum König der Doloper gemacht und mit der Erziehung seines Sohns Achilleus betraut, den er auch nach Troja begleitete.