MKL1888:Physălis

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Physălis“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 32
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Physălis. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 32. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Phys%C4%83lis (Version vom 27.12.2022)

[32] Physălis L. (Blasenkirsche, Schlotte), Gattung aus der Familie der Solanaceen, ein- oder mehrjährige Kräuter mit ganzen, gebuchteten, selten fiederspaltigen Blättern, meist kleinen, einzeln achselständigen, violetten, gelblichen oder weißen Blüten und kugeliger, zur Fruchtzeit von dem sehr vergrößerten Kelch völlig eingeschlossener Beere. Etwa 30 Arten, meist in Amerika. P. Alkekengi L. (Judenkirsche, Korallenkirsche, Boberelle) ist eine krautige, ausdauernde Pflanze in Mittel- und Südeuropa, mit eiförmigen Blättern, kleinen, einzeln in den Blattwinkeln stehenden, weißlichen Blüten und kirschgroßen, glänzend roten, vom mennigroten Kelch eingeschlossenen Beeren. Der Kelch sondert auf der innern drüsigen Fläche einen sehr bittern Saft ab, welcher beim Öffnen mit dem Finger auf die Beere übertragen wird, und deren an sich süßlich-säuerlichen Geschmack verdirbt. Früher wurden die Beeren als harntreibendes Mittel benutzt, in Arabien und Spanien ißt man sie als Dessert. Man kultiviert die Judenkirsche als Zierpflanze. P. peruviana L. β edulis Sims. (Ananaskirsche), aus Peru, hat wohlschmeckende und wohlriechende Früchte, ist in Südafrika akklimatisiert und wird als Kapstachelbeere auch in England und Holland kultiviert. Auch P. pubescens L., in Brasilien, hat genießbare Früchte.