MKL1888:Piombīno

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Piombīno“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 79
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Piombīno. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 79. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Piomb%C4%ABno (Version vom 27.01.2023)

[79] Piombīno, Stadt in der ital. Provinz Pisa, Kreis Volterra, am gleichnamigen Golf des Tyrrhenischen Meers, der Insel Elba gegenüber malerisch gelegen, hat Befestigungsmauern mit Türmen, ein Kastell, einen Palast der ehemaligen Fürsten von P., ein Zollamt, Spital und (1881) 2763 Einw. Im Hafen von P. liefen 1885: 1191 Schiffe mit 33,391 Ton. ein. Unfern befinden sich Eisen- und Stahlwerke. Nördlich von P. liegen auf olivenbepflanzter, steil gegen das Meer abfallender Anhöhe die Ruinen der alten etruskischen Seehandelsstadt Populonia mit Hafen (Porto Baratti); im O. dehnen sich die Maremmen hin. P. war früher Hauptstadt eines Fürstentums, welches außerdem einen großen Teil der Insel Elba umfaßte und auf 360 qkm 25,000 Einw. zählte. Im Mittelalter gehörte P. zu Pisa und ward 1399 nebst Elba vom Herzog Galeazzo Visconti von Mailand zum Dank für den Verrat Pisas an Gherardo Appiano verliehen und von diesem befestigt. Nach dem Tode des letzten, 1594 in den Fürstenstand erhobenen Appiano kam es an die Familie Ludovisi, später durch Heirat an die römischen Boncompagni. Napoleon I. verlieh das Fürstentum 1805 als französisches Reichslehen seiner Schwester Elise Bacciocchi. Die Wiener Kongreßakte gab dem Haus Boncompagni-Ludovisi 1815 dasselbe zurück; bis 1860 stand es unter der Hoheit Toscanas, seit 1860 gehört es zu Italien. Haupt der ältern Linie Boncompagni-Ludovisi ist Fürst Don Rudolf, geb. 6. Febr. 1832, der jüngern Boncompagni-Ludovisi-Ottoboni Don Marco, Herzog von Fiano, geb. 21. Sept. 1832.