MKL1888:Polydésmus

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Polydésmus“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 204
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Polydésmus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 204. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Polyd%C3%A9smus (Version vom 28.12.2022)

[204] Polydésmus Mont., Pilzform, charakterisiert durch ein Mycelium, welches aus braunen, verästelten und mit Querscheidewänden versehenen Hyphen besteht und statt eigentlicher Fruchthyphen unmittelbar aufrecht stehende Ketten unregelmäßig spindelförmiger, brauner, durch viele Querscheidewände gegliederter, an den Enden meist in einen fadenförmigen Fortsatz verlängerter Sporen trägt, stellt Konidienzustände gewisser Pyrenomyceten dar. P. exitiosus Mont. (Sporodesmium exitiosum Kühn, Leptosphaeria Napi Fuckel, Rapsverderber) bildet schwarzbraune, rußtauartige Flecke auf den grünen Rapsschoten, welche dabei mißfarbig, endlich zerstört werden und taub bleiben. Die Krankheit wird erzeugt durch die Sporen des Pilzes, welche ihre Keimschläuche in die Spaltöffnungen der lebenden grünen Teile der Rapspflanze eindringen lassen. Der Pilz vegetiert zu jeder Zeit, auch unter dem Schnee, an den Blättern des Rapses, Rübsens, Hederichs und anderer Pflanzen. Man ernte davon befallene Felder zeitig, setze die Pflanzen in Haufen, so daß die Schoten inwendig zu liegen kommen und so ausreifen und die Haufen von der Luft durchstrichen werden können.