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MKL1888:Polygŏnum

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Polygŏnum“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Polygŏnum“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 207
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Polygŏnum. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 207. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Polyg%C5%8Fnum (Version vom 27.01.2023)

[207] Polygŏnum L. (Knöterich), Gattung aus der Familie der Polygoneen, ein- oder mehrjährige Kräuter oder Halbsträucher mit häufig stark knotig gegliedertem Stengel, oft drüsig punktierten und rotbraun gefleckten Blättern, weißen oder roten Blüten und linsenförmiger oder dreikantiger, vom Perigon völlig eingeschlossener Frucht. Etwa 150 Arten. P. Bistorta Tourn. (Natter-, Drachen-, Krebswurz, Wiesenknöterich), mit 60–90 cm hohem, einfachem Stengel, langgestreiften, bauchigen Blattscheiden, eilanzettförmigen Blättern und purpurnen Blüten in ährenförmiger, dichter Traube, wächst auf Wiesen in Europa und Nordasien und liefert die zweimal gebogene (daher der Name Bistorta) Natterwurzel, welche früher als tonisch-adstringierendes Mittel offizinell war. Das Kraut ist als Futterkraut von Wert, während das an feuchten Stellen wachsende pfefferartig scharfe Kraut von P. Hydropiper L. (Wasserpfeffer), dessen glänzende Blätter oft schwarz gefleckt, und dessen grünrote Blüten in eine ährenförmige, nickende Traube gestellt sind, auf Schafe giftig wirkt. P. persicaria L. (Flöhkraut), einjährig, mit ästigem, bis 1,25 m hohem Stengel, eilanzettförmigen, häufig schwarz gefleckten Blättern, rosa oder grünlichweißen, in eine dichte, ährenförmige Traube gestellten Blüten und flohähnlichen Samen, wächst auf Äckern als Unkraut und gibt ein schlechtes Futter. P. tinctorium L. (Färberknöterich) ist dem vorigen sehr ähnlich, wächst in Ostasien und liefert dort Indigo. In Frankreich und Deutschland vor 40–50 Jahren angestellte Kulturversuche ergaben indes wenig befriedigende Resultate. Mehrere Arten werden bei uns als Zierpflanzen benutzt, namentlich P. cuspidatum C. Koch (P. Sieboldi hort.), aus Japan, welches jährlich eine Anzahl 2–3 m hoher, eleganter, mit leichtem Laub sich bedeckender, verästelter Stengel und weiße, aufrechte Blütenähren treibt. Man benutzt diese Art zum Befestigen des Flugsandes. P. fagopyrum und P. tataricum, s. Buchweizen.