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MKL1888:Polytheïsmus

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Polytheïsmus“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Polytheïsmus“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 212
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Polytheïsmus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 212. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Polythe%C3%AFsmus (Version vom 27.12.2022)

[212] Polytheïsmus (griech., Vielgötterei), der Glaube an mehrere Götter. Sofern dieselben als Personen mit eigentümlichem geistigen und sittlichen Gehalt gedacht und unter sich in einen Zusammenhang gebracht werden, steht der P. bereits über dem bloßen Fetischismus, welcher das Göttliche in ein beliebiges äußerliches Ding verlegt, auch über der Verehrung der Elemente und Naturkräfte und über dem Animismus oder dem rohen Geister- und Gespensterglauben. Einer spekulativen Auffassung nähert er sich als Dualismus oder Annahme zweier göttlicher Grundwesen. Bei seiner weitern Entwickelung geht der P. naturgemäß in Monotheismus (s. d.) über.