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MKL1888:Positivismus

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Positivismus“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Positivismus“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 272
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Positivismus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 272. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Positivismus (Version vom 23.05.2024)

[272] Positivismus (neulat.), Bezeichnung einer wissenschaftlichen Richtung, die im Gegensatz zu apriorischen Konstruktionen oder willkürlichen Annahmen am Inhalt von Thatsachen festhält. Im philosophischen Sinn wird die Philosophie A. Comtes (s. d.), auch wohl (aber nicht mit Recht) Stuart Mills (s. d.) deduktive und induktive Logik als P. bezeichnet. In einem ganz andern Sinn wird Schellings (s. d.) letzte Philosophie (der Offenbarung) P. genannt. In solcher Bedeutung ist positiv das Gegenteil von kritisch oder skeptisch und bezieht sich auf die Anerkennung bestimmter Religionslehren. Innerhalb der neuesten deutschen Philosophie hat in Dührings sogen. „Philosophie der Wirklichkeit“ ein gewisser P. Ausdruck gefunden, welcher im Gegensatz zu vager Spekulation den philosophischen Gehalt der besondern Wissenschaften vertreten will. Vgl. Dühring, Natürliche Dialektik (Berl. 1865).