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MKL1888:Prins

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Prins“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Prins“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 17 (Supplement, 1890), Seite 672
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Prins. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 672. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Prins (Version vom 10.08.2022)

[672]  Prins, Adolphe, belg. Rechtsgelehrter, geb. 1845 zu Brüssel, war zuerst Advokat in seiner Vaterstadt und veröffentlichte zu Anfang der 70er Jahre einige Gedichte und Romane, die sehr beifällig aufgenommen wurden. 1878 wurde er an die Brüsseler Hochschule berufen, an der er zuerst natürliches und Strafrecht lehrte, behielt aber nach seiner 1884 erfolgten Ernennung zum Generalinspektor der Gefängnisse des Königreichs nur noch den Lehrstuhl für Strafrecht bei. Sein erstes bedeutenderes Werk: „La démocratie et le régime parlementaire“ (Brüss. 1884 u. öfter), eine geist- und sinnvolle Verteidigung der Interessenvertretung, wie sie P. angesichts der Übelstände namentlich des belgischen Parlamentarismus wünschenswert erscheint, machte seinen Namen auch in Deutschland bekannt. Zwei Jahre später folgte in „Criminalité et répression“ eine Darstellung der heutigen Anschauungen der Kriminalistik, die P. mit hervorragenden Gelehrten Deutschlands teilt. Im Verein mit diesen begründete er 1888 die Internationale Kriminalistische Vereinigung, deren Schriftführer er wurde. 1886 von der Regierung in den Ausschuß zur Ausarbeitung von sozialpolitischen Vorschlägen berufen, zeichnete er sich als Berichterstatter über die Fragen der Unfallversicherung und der Gewerkvereine aus und trat noch später als Redner und Schriftsteller auf, um eine Sozialreform in deutschem Sinn zu befürworten.