MKL1888:Programmmusik

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Programmmusik“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 402
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Programmmusik. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 402. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Programmmusik (Version vom 17.03.2022)

[402] Programmmusik, eine Musik, welche als Darstellung eines näher bezeichneten seelischen oder äußern Vorganges verstanden werden soll, der gegenüber der Hörer daher nicht unbefangen sich dem Eindruck der Tonfolge hingibt, sondern mit kritischem Ohr den Zusammenhang von Programm und Tonstück verfolgt. Leider ist das wenigstens die Art, wie Programmkompositionen (symphonische Dichtungen, symphonische Tongemälde, Scènes poétiques etc.) aufgenommen zu werden pflegen, wenn auch der Komponist eine andre Aufnahme wünscht, nämlich die, daß die Phantasie des Hörers in einer bestimmten Weise angeregt werde als durch die vieldeutige, des Programms entbehrende absolute Musik. Die Idee der P. ist alt (vgl. Tonmalerei), wurde aber erst in neuerer Zeit zu größerer Bedeutung gebracht und wohl gar als Prinzip alles Musikschaffens aufgestellt (Berlioz, Liszt).