MKL1888:Puna

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Puna“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 466
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Puna. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 466. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Puna (Version vom 11.02.2024)

[466] Puna (Poona), 1) Distriktshauptstadt in der britisch-ind. Präsidentschaft Bombay, 543 m ü. M., an der Eisenbahnlinie Bombay-Madras gelegen, zieht sich die Ufer des Mutoflusses mit engen, schlecht gebauten Straßen entlang und zählt (1881) 99,629 Einw., meist Hindu. Nördlich davon ist die Militärstation mit den Häusern der Europäer erbaut, welche teils hier ständig wohnen, teils während der heißen Jahreszeit von Bombay hierher übersiedeln. P. ist dann, was Simla für Kalkutta ist, die Residenz der obersten Behörden der Provinz Bombay sowie ständige Residenz eines Divisionsgenerals und der obersten Polizeibehörden, des Vermessungsamtes, der Steuerbehörden der Präsidentschaft etc. und mit allen europäischen Bequemlichkeiten, Klubs, Hotels, öffentlichen Anlagen, Anstalten, Schulen aller Art (darunter eine vorzügliche Kunstschule) und Kirchen ausgestattet. Auch einer der einflußreichsten politischen Vereine der Eingebornen des westlichen Indien hat hier seinen Sitz. Die Militärstation hat 30,129 Einw. Früher war P. der Mittelpunkt einer vielseitigen Gewerbthätigkeit und eines bedeutenden Handels, und noch immer sind in ganz Westindien die hier gefertigten Arbeiten in Gold, Silber und Elfenbein, Fächer, Körbe und Thonfiguren berühmt. Unter dem Marathenreich war P. Residenz der Peischwas (s. d.) und Mittelpunkt der Regierung; 1818 wurde der Bezirk dem englischen Gebiet einverleibt. – 2) Insel im Busen von Guayaquil (Stiller Ozean), zur südamerikan. Republik Ecuador gehörig, 45 km lang, 20 km breit, mit großen Viehhöfen, aber mit wenigen Bewohnern. Früher war die Insel dicht bevölkert und hatte große Kokoswaldungen. Hier landete 1530 zuerst Pizarro.


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 692693
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[692]  Puna (Poona), Distrikt in der Division Dekhan der britisch-ind. Präsidentschaft Bombay, 13,851 qkm (251 QM) groß mit (1881) 900,621 Einw. (834,843 Hindu, 42,036 Mohammedaner, 9503 Christen). Das meist ebene und von zahlreichen Flußläufen durchzogene [693] Land bringt viel Hirse, aber auch Weizen, Reis, Gespinstpflanzen hervor, Wein wird gleichfalls gebaut; doch leidet der Distrikt häufig an Dürre, und Hungersnot tritt dann mit verheerender Wirkung für Menschen und Vieh ein. Die nicht unbedeutende industrielle Thätigkeit zeichnet sich namentlich aus durch seidene Gewänder, grobe baumwollene Gewebe, wollene Decken, Messing- und Silberarbeiten, hübsche, bekleidete Thonfiguren, Körbe, Fächer u. a. m. Missionen haben hier die anglikanische und die katholische Kirche.