MKL1888:Purcell

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Purcell“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 470
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Purcell. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 470. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Purcell (Version vom 08.02.2024)

[470] Purcell (spr. pörssel), Henry, Komponist, geb. 1658 zu London als Sohn eines Mitglieds der um 1660 errichteten Sängerkapelle Karls II., erhielt seine Ausbildung als Chorknabe derselben Kapelle durch deren Vorsteher Cook und dessen Nachfolger Humphrey und konnte schon im Alter von 18 Jahren eine Organistenstelle übernehmen. Im folgenden Jahr trat er mit seiner ersten Oper: „Dido und Äneas“, auf, an welche sich später noch 38 dramatische Musikwerke anschlossen, die sowohl durch ihre Stoffe (teils nach Shakespeare, teils von Dryden) als durch die Originalität und den hohen Kunstwert der Musik ein wohlbegründetes Aufsehen erregten. Nicht minder waren seine Kirchenkompositionen von den Zeitgenossen, namentlich auch von Händel, geschätzt. Er starb, nachdem er seit 1682 als Organist der königlichen Kapelle wirksam gewesen war, 21. Nov. 1695. Mit ihm verlor England den genialsten Musiker, den es je besessen, und, da er keinen zur Bekämpfung des herrschenden Geschmacks für französische und italienische Musik geeigneten Nachfolger hinterließ, zugleich die Hoffnung auf Ausbildung einer nationalen Tonkunst. Eine Gesamtausgabe seiner Werke erscheint seit 1878 in London. Vgl. Hawkins, History of music (Bd. 2, S. 743); Chrysander, G. F. Händel (Bd. 1, S. 253); Cummings, H. P. (Lond. 1881).