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MKL1888:Quercetīn

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Quercetīn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Quercetīn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 513
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Quercetīn. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 513. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Quercet%C4%ABn (Version vom 30.11.2023)

[513] Quercetīn C24H16O11 findet sich in den persischen Gelbbeeren, im Fisettholz von Rhus cotinus, in den Beeren des Sanddorns (Hippophae rhamnoides), in der Rinde des Apfelbaums, in Blättern und Blüten der Roßkastanie, in den Blättern des Heidekrauts und wahrscheinlich noch in sehr vielen andern Pflanzen; auch entsteht es bei der Spaltung mancher Pflanzenbestandteile, wie des Quercitrins, Robinins, Rutins. Man erhält es, wenn man eine Abkochung von Quercitronrinde, aus welcher sich Quercitrin abgeschieden hat, und eine zweite Abkochung von der Quercitronrinde kalt mit Salzsäure versetzt, filtriert, kocht und erkalten läßt. Es bildet feine, gelbe, geruchlose Kristalle, schmeckt in Lösung herb (bitter), löst sich in Alkohol, schwer in Äther, kaum in kaltem Wasser, aber leicht in Alkalien und Ammoniak. Es reagiert neutral, schmilzt über 250° und sublimiert unter teilweiser Verkohlung.