MKL1888:Raucourt

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Raucourt“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 603
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Raucourt. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 603. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Raucourt (Version vom 01.12.2022)

[603] Raucourt (spr. rokuhr), Marktflecken im franz. Departement Ardennen, Arrondissement Sedan, an der Bahnlinie Pont Mangis-R., mit Industrie in Kleineisenwaren und (1881) 1433 Einw. Hier 11. Okt. 1746 Sieg der Franzosen unter dem Marschall von Sachsen über die Österreicher unter Karl von Lothringen.

Raucourt (spr. rokuhr), Françoise Clairien oder Saucerotte, genannt R., franz. Schauspielerin, geb. 29. Sept. 1753 zu Dombasle, betrat die Bühne zuerst 1772 als Dido im Théâtre français mit großem Erfolg und bewies dann namentlich in Rollen wie Roxane, Agrippina, Semiramis, Kleopatra etc. ihr großes Talent für Darstellung leidenschaftlicher und heroischer Charaktere. Während der Regierung des Wohlfahrtsausschusses geriet sie in Verdacht und Gefangenschaft, wurde jedoch nach dem Sturz Robespierres wieder frei. Nachdem sie darauf aus den Überresten des Théâtre français eine neue Gesellschaft gebildet hatte, wurde dieselbe, da sie für das Rendezvous der Royalisten galt, 1797 vom Direktorium geschlossen. Später leitete R. einige Jahre lang ein Theater in Neapel, kehrte dann nach Paris zurück und starb daselbst 15. Jan. 1815.