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MKL1888:Reimser Evangelienbuch

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Reimser Evangelienbuch“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Reimser Evangelienbuch“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 695
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Reimser Evangelienbuch. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 695. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Reimser_Evangelienbuch (Version vom 21.01.2022)

[695] Reimser Evangelienbuch, alte Pergamenthandschrift der Evangelien in slawischer Übersetzung (teils in cyrillischer, teils in glagolitischer Schrift), die seit 1574 in der Kathedrale von Reims als ein Geschenk des Kardinals Karl von Lothringen aufbewahrt wurde und daselbst als vermeintlich orientalische Handschrift bei der Krönung der französischen Könige eine Rolle spielte, insofern dieselben den Eid auf sie ablegen mußten. Erst Peter d. Gr. bei seiner Anwesenheit in Reims 1717 erkannte das Werk als slawisches Schriftstück. In der französischen Revolution wurde der prächtige, mit Edelsteinen geschmückte Band zerstört und seiner Kostbarkeiten beraubt; die noch vorhandenen Bruchstücke befinden sich jetzt auf der Stadtbibliothek in Reims und wurden von Silvestre faksimiliert und mit einer historischen Einleitung von Kopitar herausgegeben (Par. 1843). Hiernach stammt die Handschrift aus dem 1347 gegründeten Emauskloster zu Prag, fiel in der Folge den Hussiten in die Hände und gelangte schließlich nach Konstantinopel, wo sie Karl von Lothringen käuflich erwarb.