MKL1888:Reproduktion

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Reproduktion“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 736
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Reproduktion. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 736. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Reproduktion (Version vom 15.09.2022)

[736] Reproduktion (Regeneration, lat.), der organische Wiederersatz verloren gegangener Organe und Organteile auf dem Weg der Naturheilkraft, findet bei dem Menschen und den höhern Tieren in viel geringerm Umfang statt als bei den niedern Tieren, indem nur bei den letztern der Verlust ganzer Gliedmaßen auf dem Weg der R. wieder ausgeglichen wird. Wunden und Substanzverluste der Haut, der Muskeln und Drüsen heilen im allgemeinen durch Narbenbildung (s. Narbe). Die Nerven heilen nach einfacher Durchschneidung, oder wenn ein höchstens 4 cm langes Stück aus ihnen herausgeschnitten wurde, mit ihren Enden wieder zusammen, es legt sich also kein Narbengewebe zwischen die Schnittenden, und der früher getrennte Nerv wird wieder funktionsfähig. Am leichtesten bilden sich neue Haargefäße, und zwar geschieht dies bei den verschiedensten Veranlassungen. Knochenbrüche und Knochenwunden heilen durch Neubildung von Knochensubstanz. Seltener erzeugen sich ganze Knochen von neuem, wenn der alte Knochen aus seiner Knochenhaut herausgeschält wurde und die letztere erhalten blieb. Ohne Erhaltung des Periosts kommt eine solche Knochenneubildung in größerm Umfang nicht vor. Sehr vollständig erfolgt die R. der verloren gegangenen Epidermis, der Nägel und Haare, der letztern jedoch nur, solange der Haarbalg und die Haarpapille erhalten bleiben. – Mit R. bezeichnet man auch die Vervielfältigung einer Schrift, eines Bildes etc. auf mechanischem Weg, z. B. durch Lithographie, Holzschnitt, Photographie etc.